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Der Europabrunnen – wie alles begann

Der Europabrunnen ist wohl das ambitionierteste Projekt der Herrengilde bis heute. Die Idee bestand darin, jeweils einen Stein aus allen Staaten der EU zu einem Brunnen zusammenzusetzen. Die Arbeiten zum Bau des Brunnens begannen im Sommer 1996, als am heutigen Europaplatz eine Attrappe aufgestellt wurde, um der Bevölkerung schon mal die Ausmaße des geplanten Brunnens zu zeigen.

 Steine sammeln – das Projekt läuft an

cache_24179607250984Anfangs 1997 wurden Unmengen von Briefen versendet mit der Bitte, das Projekt zu unterstützen.

Alle Botschaften der Europäischen Union in Österreich wurden angeschrieben. Briefe wurden auch an das Europaparlament, die EU-Kommission, an die Paneuropa-Bewegung und an höchste Stellen von Land und Bund gesandt. Groß war die Freude, als feststand, dass sich alle Länder beteiligen. Schon zwei Monate nach der Aussendung der ersten Briefe erreichte unseren Präsidenten Günter Stoiber die erste Zusage aus Finnland.

Die Begeisterung übertrug sich auf  weitere „Brunnenpartner“, und KR. Bamberger übernahm von seinem Steinmetzbetrieb aus die Korrespondenz mit den verschiedenen Steinbrüchen auf und sagte jede Unterstützung zu. Auch der Transport konnte gesichert werden. Als Herr Vacek vom Vorhaben erfuhr, erklärte er sich spontan bereit, die Steine kostenlos anzuliefern.

Im Winter 1996/97 trafen die ersten Steine ein, und im Frühjahr 1997 erfolgte der Spatenstich durch Walter J.Zupan, Bürgermeister Erich Hanser und Präsident Günther Stoiber. Am 2. Mai begannen die Arbeiten. Hunderte Arbeitsstunden, der Einsatz jeder Menge Maschinen und große Hilfe aus der Wirtschaft machten es möglich, den Brunnen feierlich am 20.09.1997 einzuweihen und das erste Europa-Denkmal weltweit der Gemeinde zu übergeben.

Ideengeber war der Buchautor, Filmemacher und Visionär Walter J. Zupan, ein überzeugter Europäer.Bildschirmfoto-2014-09-21-um-10.57.28

Walter J. Zupan war Gründungsmitglied und erster Präsident des  Vereins  Aktion Think European.

Die Herrengilde setzte seine Idee um, die er so in Worte fasste. Mit dem EUROPA BRUNNEN, aus Steinen von allen Staaten unseres Kontinents, bauen wir Europa Stein auf Stein, um Europa für die Menschen sichtbar zu machen!”

Die Steine des Europabrunnen

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  • Belgien: der blaue „Petit Granit“, er wurde im Steinbruch von Sprimont in der Provinz Liége gebrochen.
  • Deutschland: ein Granit vom Brocken, der höchsten Erhebung im Harz / Sachsen – Anhalt ziert den Brunnen.
  • Frankreich: „Rose de Senones“, ein Stein, der vor dem Speyerer Dom und dem EU Parlament liegt. Senones liegt in der Provinz Lorraine.
  • Italien: der Marmor kommt aus Aurisina nahe Triest, diesen Stein findet man auch in vielen Ringstraßenpalais.
  • Luxemburg: der Sandstein, der von der Österreichisch-Luxemburger Gesellschaft gespendet wurde, kommt aus Ernzen.
  • Niederlande: ein Mergel aus Limburg, der für bedeutende Bauwerke in Amsterdam verwendet wird.
  • England: der Kalkstein kommt aus der Stadt Bath nahe Bristol. Der Stein fand Verwendung in der Royal Festival Hall in London.
  • Dänemark: der Gabbor ist ein Stein, der tief im Erdinneren entstanden ist. Unser Stein wurde auf der Insel Bornholm gebrochen.
  • Irland: der schöne weißgraue Stein für unseren Brunnen kommt aus der Stadt Carlow in der Provinz Leinster.
  • Griechenland: der weiße, feingekörnte, kristalline Marmor aus Attika wurde auch für die Akropolis verwendet.
  • Spanien: der Grant kommt aus Quintana, einem Ortsteil von Belmonte de Miranda in der Autonomen Region Asturien.
  • Portugal: der Marmor wurde aus den Bergen um Viana do Altejo geschnitten. In Lissabon wurde dieser Stein unter anderem an der Universität verbaut.
  • Finnland: der rote Granit „Balmoral“ wurde in Talvassalo in der Nähe von Turku gebrochen. Er ist der erste Stein der uns zugesagt wurde.
  • Österreich: der fast schwarze Dorit wurde in Gebharts nahe Gmünd im Waldviertel gebrochen.
  • Schweden: ein Gneis aus Bararp, nördlich von Halmstad Provinz Halland, ziert den Europabrunnen.
  • Herrengilde: unser Stein ist ein Granit, der aus Neuhaus kommt.

Der Brunnen aus dem Blickwinkel der Technik und Symbolik

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Der Brunnen ist eine Steinsäule, zusammengehalten von Klammern aus Kupfer. Diese sollen den Zusammenhalt der einzelnen Völker symbolisieren. Er ist umflossen von Wasser, dem Symbol des Lebens. Das Wasser kommt aus einem unterirdischen Becken mit einem Fassungsvermögen von rund 5000 Liter. Der Wasserkreislauf wird durch eine Kreislaufanlage und Niveauregulierung gesteuert. Die Beleuchtung wird durch eine Zeitschaltuhr geregelt.

Immer wieder wurde der Brunnen renoviert, das letzte Mal im Jahr 2011.

Der Europabrunnen – Das Fest

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25 Jahre Herrengilde – 40 Jahre EU – Jubiläum, das Fest zur Einweihung des Europabrunnens

Strahlend präsentierte sich nicht nur das Wetter am 20. September 1997 auf dem Hauptplatz, wie er dazumal noch hieß und die Sonne strahlte mit unserem Präsidenten Günther Stoiber um die Wette.

Die Herrengilde durfte an diesem festlichen Tag eine große Zahl an Ehrengästen begrüßen. Anwesend waren seine Exzellenz, der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof DDr. Donato Squicciarini, Bischof Vikar Weihbischof Dr. Alois Schwarz, die zum einen die Festmesse zelebrierten und den Europabrunnen weihten, George Santer, der Botschafter des Großherzogtums Luxemburg, der eine Festansprache stellvertretend für alle anwesenden Botschafter der „Steinspendenden“ Länder sprach, und Innenminister Mag. Karl Schlögl, der   den Ehrenschutz der Veranstaltung übernommen hatte.

Ebenso dabei warenDer Leiter der Europäischen Kommission in Österreich, Dr. Wolfgang Streitenberger, Landeshauptmann Erwin Pröll, die damalige Staatssekretärin des Bundesministeriums für Auswärtige Angelegenheiten, Frau Dr. Benita Ferrero-Waldner, der Bürgermeister der Marktgemeine Oberwaltersdorf, Erich Hanser, und der „Vater des Europabrunnens“, Herr Walter J. Zupan.

Die Feier begann mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche.

Die Kinder der Oskar Helmer Hauptschule eröffneten den Festakt.

Grußworte des Herrn Bundespräsidenten Dr. Thomas Klestil, unseres Präsidenten Günther Stoiber, des Bürgermeisters Erich Hanser, des Landeshauptmanns Erich Pröll, Dr. Wolfgang Streitenbergers und Botschafter Georg Santers schlossen sich an.

Die Festansprachen wurden von Frau Dr. Benita Ferrero-Waldner und Herrn Walter J. Zupan gehalten. Beide enthüllten anschließend den Europabrunnen.

Was sich bis jetzt wie eine ausschließlich elitäre Veranstaltung darstellt, täuscht darüber hinweg, dass es ein Fest der Oberwaltersdorfer war. Ein Fest, das einen würdigen, kulinarischen Ausklang fand. Viele Gemeindemitglieder versammelten sich nach dem offiziellen Teil zum Feiern. So manches „Achterl“ unserer heimischen Winzer wurde geleert.

Wie auch im Jahr 2007, als die Herrengilde abermals am selben Ort eingeladen hat, um am ersten EU-Denkmal das 10-jährige Jubiläum des Europabrunnens in Verbindung mit „50 Jahre Europäische Union“ zu feiern. Eine Steinplatte wurde nebst Vitrinen bei diesem Fest der Gemeinde übergeben.

An dieser Feier nahmen neben Ehrengästen der E-Chor und die F.X. Klaushofer Prangerschützen Kompanie aus Seeham teil.

Mit einem Unterschied: Die Einladung hatte eine neue Adresse – Europa Platz. (RFB)

 

Der Europabrunnen in Spanien – Nerja

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Nachdem Walter J. Zupan sich  an der Costa del Sol ansiedelte und in Nerja seinen Alterswohnsitz einrichtete,  blieb der umtriebige, überzeugte Europäer  auch hier seiner Idee treu, und es gelang ihm, die regionalen Politiker und Offiziellen zu überzeugen, auch in Spanien einen Europabrunnen zu errichten.

Der Brunnen steht im  Park Verano im Zentrum  der Stadt Nerja. Im Beisein des   spanischen Königs Juan Carlos zusammen mit der Regierung und hohen EU-Repräsentanten, Botschaftern, Festgästen aus Kultur, Kirche und einer Abordnung der Herrengilde wurde das Denkmal eingeweiht.

Der Brunnen ist bis auf die Brunnenwanne nahezu baugleich mit unserem  Europabrunnen. (RFB)

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